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Flash 1

„Der Traumstart der neuen Flash-Saga unter dem Banner von Dawn of DC ist der perfekte Einstiegspunkt! Top-Autor Simon Spurrier (Sandman: The Dreaming) und Zeichner-Legende Mike Deodato Jr. (Avengers, Spider-Man) führen die Abenteuer von Flash in eine völlig neue Richtung. In diesem gefeierten Auftaktband voll kosmischem Horror lernt Wally West die dunkle Seite seiner Kräfte als blitzschneller Held, aber auch die der gesamten Speed Force kennen.“ – Panini Comics

Der erste Band der neuen Flash-Reihe von Simon Spurrier bringt interessante Ansätze, aber auch einige Schwächen mit sich. Die Story konzentriert sich auf Wally West und seine Familie, während klassische Schurken wie Gorilla Grodd und neue Bedrohungen aus der Speed Force auftauchen. Obwohl der Ansatz, die Speed Force und Wallys Beziehung dazu stärker in den Mittelpunkt zu stellen, innovativ ist, wirkt die Handlung oft überladen und verwirrend.

Die Einbindung der Stillness, einer neuen Dimension innerhalb der Speed Force, ist an sich eine spannende Idee. Doch die Art und Weise, wie sie eingeführt wird, bleibt oft kryptisch und schwer nachvollziehbar. Leser, die nicht tief in der Flash-Mythologie stecken, könnten Schwierigkeiten haben, den Überblick zu behalten. Selbst Fans könnten sich fragen, ob es wirklich notwendig war, eine weitere mysteriöse Ebene der Speed Force einzuführen, die nicht immer klar strukturiert ist.

Auch die Familiendynamik von Wally und seiner Frau Linda wird thematisiert, was eigentlich ein interessantes Element ist, aber manchmal zu viel Raum einnimmt und die Superhelden-Action in den Hintergrund drängt. Linda ist mit ihrer Rolle als Mutter unzufrieden, was durchaus realistisch ist, doch das führt zu einem eher depressiven Unterton, der nicht immer zur Dynamik einer typischen Flash-Geschichte passt.

Visuell beeindruckt der Band durch Mike Deodato Jr., dessen Zeichnungen vor allem in den Action-Szenen großartig sind. Doch auch hier gibt es Kritikpunkte: Manchmal wirken die Panels überladen und unübersichtlich, was gerade in den Speed-Force-Momenten den Lesefluss stören kann. Die Übergänge zwischen den Szenen sind nicht immer flüssig, was das Verständnis der komplexen Handlung zusätzlich erschwert.

Für Neueinsteiger könnte es eine Herausforderung sein, die vielen Handlungsstränge zu verfolgen, und die Balance zwischen familiären Problemen und Superhelden-Abenteuern ist nicht immer gelungen. Zudem bleibt Barry Allen in diesem Band fast komplett außen vor, was für Leser, die auf ein Flash-Team gehofft haben, etwas enttäuschend sein könnte.

Zusammenfassend ist der erste Band der neuen Flash-Reihe ein gemischtes Erlebnis. Während es interessante Ansätze und tolle visuelle Momente gibt, leiden sowohl die Story als auch die Figuren an einem überladenen Plot und manchmal verworrenem Storytelling. Fans von Wally West werden einige spannende Entwicklungen genießen, doch für andere könnte der Band zu chaotisch und emotional überladen wirken.

Bewertung: 6,5/10

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philippstier

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