
„Conner Kent sucht nach seinem Platz auf der Welt – und reist in die Weiten des Universums! Die Sinnsuche des jungen Superboy führt ihn zum Team der sternenreisenden Cosmoteers, in eine Konfrontation mit dem irren Wissenschaftler Dominator X und dessen monströser Schöpfung Infinity – und vielleicht in einen kalten, einsamen Tod!“ – Panini Comics
Superboy: Der Mann von Morgen ist eine erfrischende Rückkehr des lange vernachlässigten Conner Kent, der sich auf der Suche nach seiner Identität und einem Platz in der Welt – oder besser gesagt, im Universum – befindet. Als Klon von Superman und Lex Luthor ist Conners Leben von Anfang an kompliziert, und diese neue Story bringt das innere Ringen dieses Charakters auf den Punkt, während sie ihn auf ein episches Weltraumabenteuer schickt.
Der Band fängt stark an, indem er Conners Zerrissenheit und das Gefühl der Nutzlosigkeit nach den Ereignissen der Dark Crisis thematisiert. Anders als Clark Kent oder Jon Kent hat Conner keinen festen Platz im Leben der Super-Family, und dieses Gefühl der Überflüssigkeit treibt ihn an, Antworten in den Weiten des Universums zu suchen. Diese Selbstfindungsreise ist der zentrale emotionale Anker des Comics und gibt Conner eine tiefere Dimension, die in seinen bisherigen Geschichten oft vernachlässigt wurde.
Sein Abenteuer beginnt mit einem Abstecher zur Festung der Einsamkeit, wo er einen Teleportationsring stiehlt und sich in den Weltraum aufmacht. Hier trifft er auf die Cosmoteers, ein schlagkräftiges Team, das auf der Jagd nach Dominator X ist. Die Cosmoteers bringen eine interessante Dynamik ins Spiel, und ihre Hintergrundgeschichte sorgt für spannende Wendungen, die mich an die besten Weltraum-Storys von DC erinnern.
Die Handlung ist gut strukturiert, auch wenn sie nichts grundlegend Neues bietet. Es ist eine klassische „junger Held sucht seinen Platz“-Geschichte, die viele bekannte Themen aufgreift: Conners Kampf mit seiner Identität als Klon und das Bedürfnis, sich von den anderen „S“-Symbol-Trägern abzuheben. Besonders gelungen fand ich, wie der Band immer wieder auf die Tatsache eingeht, dass Conner aus zwei der komplexesten Charaktere des DC-Universums – Superman und Lex Luthor – geklont wurde. Diese Ambivalenz wird jedoch nicht vollständig ausgeschöpft, was schade ist, denn hier liegt großes Potenzial.

Ein Highlight des Comics sind die actiongeladenen Kämpfe gegen die Experimente von Dominator X, darunter Infinity, eine Kreation, die sich als ihr eigener schlimmster Feind herausstellt. Diese Kämpfe sind nicht nur gut inszeniert, sondern tragen auch zur Charakterentwicklung bei, da Conner durch sie gezwungen wird, seine Rolle als Held zu hinterfragen.
Visuell ist der Comic ein Fest für die Augen. Die Panels sind farbenfroh, dynamisch und fangen die Kraft von Conners Fähigkeiten gut ein. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellung des Weltraums und der exotischen Schauplätze, die dem Band eine ganz eigene Atmosphäre verleihen. Die Zeichnungen von Conners Superkräften, wie dem typischen Hitzeblick, kommen ebenfalls gut zur Geltung.
Die Cosmoteers sind ein interessantes Team, das den Band belebt. Sie bringen nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch eine frische Dynamik mit, die das Abenteuer abwechslungsreich macht. Ebenso fand ich den kurzen Auftritt des Green Lantern Corps eine nette Ergänzung, die dem Weltraum-Abenteuer einen bekannten DC-Touch verleiht.
Am Ende des Bandes macht Conner einen spürbaren Schritt nach vorn in seiner Charakterentwicklung. Es ist keine revolutionäre Veränderung, aber er wirkt gereifter und hat zumindest eine vorläufige Antwort auf die Frage gefunden, wo sein Platz im Universum ist. Man hofft nur, dass er nicht erneut in der Versenkung verschwindet, denn dieser Band zeigt, dass er Potenzial für weitere spannende Geschichten hat.
Bewertung: 7/10