„Ihr glaubt, alles über Deadpool zu wissen? Von wegen. Wade sagt, ihr wisst null, nada, niente, wenn ihr nicht die heilige Bibel der Pool Jünger gelesen habt. Also holt euch den Schinken und staunt über die Worte des Herrn. Eine Tour de Force mit mehr als 340 Seiten. Von seinem Debüt über Ehe- und Beziehungsdramen bis hin zum ganz normalen Wahnsinn. Die Deadpool-Anthologie ist zurück! Mit Tonnen unnützer Infos!“ – Panini Comics

Die Deadpool Anthologie bietet eine unterhaltsame Sammlung von Geschichten aus der langen und chaotischen Karriere des „Söldners mit der großen Klappe.“ Der dicke Band kommt gerade rechtzeitig, um die Wartezeit bis zum nächsten Deadpool-Film im MCU zu überbrücken und liefert einen tiefen Einblick in Deadpools komischen, brutalen und oft absurden Kosmos.
Einer der größten Stärken dieser Anthologie ist die Vielfalt der ausgewählten Geschichten. Von Deadpools erstem Auftritt, bei dem er versucht, Cable aus dem Weg zu räumen, bis hin zu verrückten Zeitreisen und Zusammenstößen mit ikonischen Charakteren wie Spider-Man und dem Punisher, bietet der Band eine breite Palette an Klassikern. Der Einsatz von verschiedenen Stilen, wie z. B. der Rückgriff auf die 60er-Jahre-Ästhetik in einer Spider-Man-Hommage, bringt nicht nur Abwechslung, sondern auch humorvolle Retro-Vibes in die Anthologie.
Ein Highlight ist definitiv die Story, in der Deadpool versehentlich Dinosaurier mit Venom-Symbionten nach Manhattan teleportiert – eine absurde, aber absolut typische Deadpool-Situation, in der sein schräger Humor und seine chaotische Art zur Geltung kommen. Ebenfalls bemerkenswert ist die bizarre Zeitreise-Geschichte, bei der er mit Mr. Fantastic und anderen Marvel-Helden interagiert. Hier zeigt sich, wie gut der Band mit Meta-Kommentaren und popkulturellen Anspielungen spielt, was für viele Fans von Deadpool ein wichtiger Bestandteil des Lesevergnügens ist.
Doch der Band hat auch Schwächen. Die Sammlung wird irgendwann etwas überladen, besonders für Leser, die Deadpool nur in kleineren Dosen genießen können. Während die Meta-Witze und die absurde Handlung ein Markenzeichen der Figur sind, können sie auf Dauer ermüdend wirken, wenn man nicht gerade ein eingefleischter Fan ist. Für Gelegenheitsleser kann der ständige Wechsel zwischen surrealem Humor und brutaler Action überwältigend sein.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass nicht jede Geschichte in der Anthologie den gleichen Qualitätsstandard hält. Einige der kürzeren Stories wirken wie Füllmaterial und kommen nicht an die intensiveren, besser ausgearbeiteten Erzählungen heran. Auch gibt es eine technische Schwäche: Ein Farbfehler auf zwei Doppelseiten trübt den Lesegenuss, was gerade bei einer Sammlung dieses Umfangs und Preises enttäuschend ist.
Insgesamt ist die Deadpool Anthologie ein starkes Werk, das die Essenz der Figur einfängt. Langjährige Fans werden die Fülle an Geschichten und den Humor schätzen, während Neulinge sich über die zusätzlichen Informationen und Einleitungen freuen, die helfen, die Welt von Deadpool besser zu verstehen. Die Anthologie liefert auf jeden Fall „was fürs Geld,“ aber für diejenigen, die Deadpool lieber in kleinen Dosen genießen, könnte die geballte Ladung etwas zu viel des Guten sein.
Bewertung: 8/10