Harley Quinns Abenteuer geht in die nächste Runde, und erneut wird sie in einen wilden Multiversums-Strudel gerissen. Nachdem der erste Band mit einer chaotischen Handlung und schrillem Humor nicht jeden überzeugen konnte, stellt sich die Frage: Kann Chaos im Multiversum eine stärkere Geschichte liefern oder verfällt es wieder ins überdrehte Chaos?

Die Handlung: Von der Uni ins Multiversum und zurück

Harley Quinn hat es nicht leicht – als unfreiwillige Professorin muss sie ihre Studenten auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. Doch anstatt sich auf den Lehrstoff zu konzentrieren, wird sie zusammen mit ihren Schülern von Brother-Eye-Robotern entführt und zur mysteriösen Lady Quark gebracht. Diese will Harleys Fähigkeiten analysieren, da sie scheinbar unkontrolliert durch das Multiversum reisen kann.

Zwischen skurrilen Experimenten, einer unerwarteten Reise in eine Zwischenwelt voller Geister und einem Mordfall, in den Harley verwickelt wird, geht es gewohnt turbulent weiter. Und natürlich gibt es wieder eine alternative Harley Quinn – dieses Mal als Mordopfer. Wer steckt hinter der Tat, und warum ist ausgerechnet Harley ins Visier geraten?

Multiversums-Abenteuer: Spannend oder ausgelutscht?

Ein weiteres Multiversums-Abenteuer? Das Konzept mag langsam ermüdend wirken, doch dieser Band macht es etwas besser als sein Vorgänger. Zwar bleibt die Handlung stellenweise chaotisch und hektisch erzählt, aber die Geschichte fühlt sich insgesamt strukturierter an. Besonders die Mordermittlung bringt eine spannende Krimi-Komponente ins Spiel.

Dennoch bleibt das Gefühl, dass das Multiversum hier eher als Mittel zum Zweck genutzt wird, ohne wirklich neue oder bedeutende Ideen zu liefern. Vieles wirkt wie eine Wiederholung bekannter Harley-Geschichten, nur eben mit einem anderen Setting.

Zeichnungen: Schrill, bunt und abwechslungsreich

Der Zeichenstil ist – wie gewohnt – eine Geschmackssache. Sweeney Boo und die weiteren Künstler setzen auf knallige Farben, überzeichnete Mimik und dynamische Panels, die den chaotischen Ton der Geschichte unterstreichen. Besonders die Bonusgeschichten am Ende des Bandes stechen optisch hervor und bringen interessante stilistische Abwechslung.

Die Dracula-Adaption von Kelley Jones und die düstere Schwarzweiß-Geschichte Die Tür von Hayden Sherman sind dabei echte Highlights. Auch Harley, die Barbarin bietet eine witzige, visuell beeindruckende Interpretation der Figur. Diese zusätzlichen Storys heben den Band spürbar an und bieten kreative Ideen, die in der Hauptgeschichte manchmal fehlen.

Fazit: Solide Unterhaltung mit einigen Highlights

Harley Quinn 2 – Chaos im Multiversum bleibt ein typisches Harley-Abenteuer: laut, verrückt und nicht immer ganz logisch. Die Hauptgeschichte ist unterhaltsam, aber nicht bahnbrechend. Die besten Momente kommen tatsächlich in den Bonusgeschichten, die stilistisch und erzählerisch überzeugen können.

Wer Spaß an durchgeknallten Multiversums-Abenteuern hat, wird hier gut unterhalten. Wer sich langsam nach einer anderen Richtung für Harley sehnt, könnte sich jedoch wünschen, dass der nächste Band eine neue Erzählweise ausprobiert.

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