Titans 1

Sep. 13, 2024

„Nach dem Ende der Justice League sind die Titans unter Nightwings Führung das größte Superhelden-Team der Erde! Doch können sich Cyborg, Starfire, Flash, Beast Boy, Donna Troy und Raven ihrer neuen Verantwortung stellen, wenn einer aus ihren Reihen einen erschütternden Tod stirbt? Und nach diesem ersten Schock lauern schon die Kirche des Blutes und Amanda Waller!“ – Panini Comics

Titans 1 bringt die bekannten Titans zurück ins Rampenlicht, und das zu einer Zeit, in der die Justice League nach den Ereignissen der Dark Crisis aufgelöst wurde. An ihrer Stelle übernimmt das einstige Sidekick-Team nun die Verantwortung, und man merkt schnell, dass sich die Titans längst von ihrem jugendlichen Image emanzipiert haben. Im Zentrum steht natürlich Nightwing (Dick Grayson), der nicht mehr im Schatten von Batman steht, sondern sich als fähiger Anführer des Teams behauptet.

Die Story beginnt dramatisch: Wally West, der aktuelle Flash, wird ermordet! Doch in typischer Flash-Manier reist Wally in der Zeit zurück, um seinen eigenen Mord aufzuklären. Dieser Mordfall dient als Aufhänger für die neue Ongoing-Serie und gibt der Geschichte von Anfang an ein hohes Tempo. Gleichzeitig werden zahlreiche Fragen aufgeworfen: Wer steckt hinter dem Attentat? Welche Helden werden sich den Titans anschließen? Und wer arbeitet im Verborgenen gegen sie?

Besonders gelungen ist die frühe Verknüpfung zu anderen Storylines im DC-Universum, was das Gefühl eines zusammenhängenden Universums verstärkt. Fans der Titans werden sich über die Rückkehr vertrauter Charaktere freuen, und die Chemie zwischen den Teammitgliedern bleibt ein Highlight der Serie.

Ein großer Pluspunkt ist die Entwicklung von Nightwing. Anders als sein Mentor Bruce Wayne ist Dick nicht nur der Anführer des Teams, sondern er teilt die Verantwortung und stärkt seine Teamkameraden, anstatt deren Schwächen auszunutzen. Diese reife Führungspersönlichkeit hebt ihn von Batman ab und macht ihn zu einem der interessantesten Charaktere in dieser neuen Ära der Titans.

Der Antagonist, der sich zunächst als Freund der Titans präsentiert, ist ein cleverer Schachzug und zeigt, dass die Serie mehr sein will als nur eine Abfolge von Kämpfen gegen offensichtliche Bösewichte. Stattdessen wird hier eine größere Geschichte vorbereitet, die im Laufe der Serie entfaltet wird.

Tom Taylor als Autor war für viele Leser der Hauptgrund, in die Serie einzusteigen, und er enttäuscht nicht. Der Band bietet alle klassischen Elemente eines Superhelden-Team-Comics – mit all seinen Stärken und Schwächen. Dennoch gelingt es Taylor, der Geschichte Frische zu verleihen, insbesondere durch den Schwerpunkt auf die Charakterentwicklungen und das Zusammenspiel des Teams.

Die Titans konzentrieren sich diesmal nicht nur auf die USA, was bei Peacemaker und Amanda Waller auf wenig Gegenliebe stößt. Auch Swamp Thing schließt sich dem Team an, allerdings als Teilzeitmitglied, was der Serie zusätzlichen Schwung verleiht. Die Tatsache, dass die Titans jetzt eine WG bilden, sorgt für humorvolle Momente, die die ernsteren Themen auflockern.

Besonders Nightwing glänzt in seiner Rolle und zeigt immer mehr Batman-ähnliche Züge, jedoch ohne das düstere Grummeln seines Mentors. Diese Entwicklung von Dick Grayson wird sicherlich ein spannender Aspekt der Serie sein, der vielen Lesern gefallen dürfte.

Bewertung: 8/10

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